Graffiti-Workshop in Gammertingen

02.09.2021
Graffiti-Workshop in Gammertingen

Im Rahmen des Ferienzaubers in Gammertingen, hatten die Jugendlichen die Gelegenheit an einem Graffiti-Workshop teilzunehmen. Dabei nahmen die Jugendlichen ein Gebäude nähe des Sportplatzes ins Visier, das zuvor von illegalen Sprayern mit diversen nicht dem Stadtbild entsprechenden Sprüchen versehrt wurde.

Stadt Gammertingen fördert Kunstrichtung Graffiti

Das Jugendzentrum Alte Strickerei in Gammertingen hat ein Faible für Graffiti, das wurde nicht erst durch den jüngsten Workshop deutlich. Neuer Coup: Ein großer Gammertigen-Schriftzug, flankiert von einem schwarzen Tsubara Ozora, der gerade mit seinem Signature-Move einen Ball Richtung Torhüter donnert, ziert nun das Häuschen direkt an der Straße "im Loh". Auch in der Europastraße hat Bürgermeister Holger Jerg den Jugendlichen bereits eine Wand zur freien Verfügung gestellt und gute Erfahrungen gemacht. "Dreimal haben die Kids die Wand nun schon übersprüht", erzählt der Jugendbeauftragte Otto Sommer. Auch hier wurden die Wände zuvor immer wieder Opfer illegaler Sprayer, ehe sich die Stadt dem Thema aktiv gewidmet hat. Nun durften sich die Nachwuchs-Sprayer also auch im Loh ausprobieren.

Profis unterstützen die Jugendlichen

Für den Workshop hat Otto Sommer Profis von der Graffiti-Agentur graffiti-sued angeheuert. "Die Vorgabe für die Bildentwicklung war der Überbegriff Sport", erklärt Künstler Christopher Hailfinger, "das Bild wurde jedoch nicht von uns, sondern den Kids selbst kreiert, das ist wichtig, damit sie ihren eigenen Stil finden können." Lediglich, wenn es um grundlegende Dinge wie den Griff der Dose, das Wechseln der Caps oder die Einhaltung der Proportionen geht, schreite er ein. Dabei sind die Kids direkt in die Praxis gegangen, keine große Theorie oder langes Vorgeplänkel, einfach an die Wand und sich ausprobieren. Ein Team war für die Kreation der Figuren zuständig, das andere nahm sich den einzelnen Buchstaben und Schriftzügen an. Hauptgrund für die rege  Teilnahme an dem Workshop sei das Interesse der Heranwachsenden an der Kunstart, berichtet Sommer, der das sehr begrüßt: "Die wichtigste Entwicklungsaufgabe zwischen 12 und 18 Jahren ist es sich eine eigene Identität anzueignen, darunter fällt auch mal Grenzen auszureizen oder neue Dinge auszuprobieren, die die Eltern vielleicht nicht machen würden."

Graffiti

Prävention und Freiheit

"Teil des Workshops ist es, den Teilnehmern zu zeigen, dass illegal nicht unbedingt cool ist" erläutert Workshop-Leiter Hailfinger, "auf jede Wand, die die Kids selbst besprühen dürfen, werden sie aufpassen und es verhindern, dass andere ihr Werk kaputtmachen." Ganz wichtig für den Nachwuchs in Gammertingen: Der Rückhalt aus der Bevölkerung. "Gammertingen fungiert hier wirklich als Vorbild, der Gemeinderat, die Stadtverwaltung, die Bevölkerung - alle unterstützen die Jugendlichen", frohlockt Sozialarbeiter Sommer. Indem die Jugendlichen selber Dinge kreieren dürfen und sich nach außen darstellen können, würden sie ein Verständnis für Freiheit entwickeln, so Sommer, "und dieses Verständnis bleibt."

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Dominik

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