Die Weihnachtszeit als Abiturient.
Während man es früher kaum erwarten konnte, bis man endlich das erste Türchen des Adventskalenders öffnen durfte und sich überraschen ließ, was für besondere Kleinigkeiten oder auch mal größere Geschenke einen erwarten, öffnen wir nun mindestens genauso (an)gespannt andere Türen- die die in Klassenzimmer führen, in denen uns auch ziemlich viele „Überraschungen“ erwarten in Form von umgedrehten Klausurbögen.
Während wir in unserer Kindheit versuchten, Weihnachtslieder wie „Driving home for Christmas“ oder „All I want for Christmas is you“ mitzusingen und uns unbeschwert mit Plätzchenbacken und dem Basteln und Bemalen von Weihnachtssternen die Zeit vertrieben, müssten wir die Lieder heute wohl eher zu „Driving home for studying“ oder „All I want for Christmas is Abitur“ umdichten.
Während wir früher die Tage bis Heilig Abend kaum erwarten konnten, um Geschenke auspacken zu dürfen, freuen wir uns heute noch viel mehr darüber,
einfach mal durchatmen zu können und endlich wieder Zeit zu haben für unsere Familie, für das was uns Freude macht und für uns selbst. Wenn wir es dann endlich geschafft haben, wir keine Klassenzimmertüren mehr öffnen, sondern jetzt wirklich „home driven for Christmas“, man die Schulsachen erst mal beiseite legen kann und mit gutem Gewissen sich wieder dem hingeben, was man früher so gerne gemacht hat - den Christbaum schmücken, Weihnachtsgeschenke besorgen und verpacken, Plätzchen backen, Punsch (und Glühwein) trinken, Lichterketten und Weihnachtsdeko aufhängen- legt man am besten erst mal neben den Schulsachen auch das Handy beiseite, denn erst dann, wenn man nicht mehr ständig das Gefühl hat, Nachrichten beantworten zu müssen oder immer erreichbar zu sein, dann ist endlich Weihnachten da!
Die Gelegenheit eine kurze Auszeit vom Lernen zu nehmen, gab es vergangenen Samstag in Neufra beim alljährlichen Adventstreff. Beginn war um 14 Uhr mit Kaffee und Kuchen im Pfarrheim durch die Frauengemeinschaft. Im Untergeschoss des Pfarrheims konnten wie jedes Jahr Adventskränze, Gestecke und Selbstgebasteltes von der Frauengemeinschaft erworben werden. Im Obergeschoss gab es für Kinder ein Bastelangebot durch den
Förderverein der Grundschule. Ab 16 Uhr öffnete der restliche Adventstreff. Für das leibliche Wohl war durch die örtlichen Vereine bestens gesorgt.
In der Pfarrkirche konnten sich die Kindergartenkinder um 16 Uhr Geschichten erzählen lassen. Anschließend gab es einen Bildervortrag über Neufra auf
Großleinwand, begleitet durch eine Orgelimprovisation, im Anschluss wurde noch ein Sologesang durch eine Neufraer Sängerin angeboten. Die Kirche war fast voll besetzt und die Vorträge bekamen großes Lob. Um 18.45 Uhr kam für die Kinder der Nikolaus und Knecht Ruprecht, die mit einer
beleuchteten Pferdekutsche anreisten und natürlich für jedes Kind etwas dabei hatten. Um ca. 22 Uhr endete ein erfolgreicher Adventstreff 2019.
Schlussendlich sollten wir eines aus der Vorweihnachtszeit lernen- dass man, egal wie schwer es in der Realität umsetzbar ist, immer versucht, das Beste aus einer noch so stressigen Zeit zu machen, denn es werden uns in unserem Leben vor jedem Weihnachten andere, neue Probleme beschäftigen und eines Tages werden wir zurückblicken an die Zeit, in der wir uns noch fragten, welche Plätzchen wir backen oder wie wir das Abitur schaffen sollen, denn dann fragen wir uns vielleicht schon viel mehr: Wie oft werde ich Weihnachten noch mit meiner Familie gemeinsam feiern? Und so erkennt man, dass es doch viel Wichtigeres gibt, wenn man nur die Zeit dazu hat, wieder das zu erkennen, auf was es wirklich ankommt im Leben.
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