Die Leiden eines WM-Geschädigten

Du hörst und siehst nichts anderes mehr als Fußball-Weltmeisterschaft. Im TV läuft nur noch Fußball oder sie speisen dich mit uralten Wiederholungen ab. Achtseitige Panoramabeilagen in der Tageszeitung füllen den Papiermüll. Zu Rewe darfst du laut Radiowerbung anscheinend nur noch rein, wenn Du „Fan“ bist. Und wenn nicht? Muss ich dann zu Netto? Ich glaub’ ich spinne!

Da ist nur noch dieses Riesenevent, bei dem 32 mal 22 junge Millionäre mit Undercuts und O-Beinen hinter einem Ball herlaufen. Und für das über zehn Milliarden Euro verbraten wurde! Zumindest zum Teil für 50.000-Mann-Stadien, in denen danach ein Provinzverein vor 500 Leuten bolzt. Leute, das ist doch nur noch Großmannssucht. Und eine Gelddruckmaschine für die FIFA und ihren Elefantino, oder wie der genau heißt. Und die Fans sitzen im Boateng-Trikot vor der Glotze oder beim Public Viewing und regen sich auf. Wenn mir selber tatsächlich mal nichts anderes übrig bleibt, als Fußball zu schauen, rege ich mich nicht über den Kick auf, sondern über diese Laberei der sogenannten „Experten“. Diese immer größer werdende Truppe, die uns davor, dazwischen und danach mit schlauen Statements zu Strategien, zum Spiel gegen den Ball, zum Verschieben der Räume und was weiß ich noch alles zutexten und einfach nerven! Da ist mir diese Palina oder so ähnlich, die in Moskau rumhüpft doch zehnmal lieber.

So, das musste ich jetzt mal loswerden. Zumindest mit einem Augenzwinkern. Ich entschuldige mich schon mal sicherheitshalber bei allen Fußball-Fans und ziehe mich jetzt auf eine einsame Almhütte zurück oder suche mir eine Klinik, die mich drei Wochen ins Koma legt. Bis endlich die Tour de France anfängt. Aber war da nicht auch noch was??

Übrigens: Haben Jogis Jungs jetzt gewonnen oder nicht?