Ich bin spät auf, weil ich mich darauf freue morgen erstmals seit einigen Jahren mal wieder Skifahren zu gehen. Diese Möglichkeit bietet der Ski Club in Stetten am kalten Markt, der zwei Lifte betreibt. Hier wird, wenn das Wetter es erlaubt, mit Pistenraupe für ideale Pistenverhältnisse gesorgt.
Gerade für Kinder, Anfänger und Wiedereinsteiger sind die Voraussetzungen sowohl tagsüber, als auch beim abendlichen Flutlichtskifahren ideal. Dank des Funparks ist aber auch für Fortgeschrittene und Adrenalin-Junkies einiges geboten. Der Skiclub selbst, der im November sein 50. Jubiläum feiern durfte, ist schon für sich eine Erfolgsgeschichte. Mittlerweile umfasst er sage und schreibe 740 Mitglieder. Beide Lifte, Skihütte sowie Funpark und Pistenraupe wurden in Eigenleistung geschaffen oder angeschafft.
Die Verwaltung des Clubs und diverse Aktionen, wie die jährlich gebotenen, mehrtägigen Ausflugsfahren, wie die jährlich stattfindende, dreitägige Fahrt an den Pitztaler Gletscher, basieren gänzlich auf ehrenamtlichem Engagement, wie mir Martin Löffler, der erste Vorsitzende des Skiclubs berichtet. Über mangelnde Nachfrage kann sich der Verein derweil nicht beklagen. Selbst bei eisigen Temperaturen jenseits der Minus 10°C sind die beiden Lifte am heutigen Mittwochnachmittag gut ausgelastet. Dies sei, so Löffler an den Wochenenden noch deutlich stärker der Fall.
Auch das Thema Nachwuchsförderung nehmen die Ehrenamtlichen selbst in die Hand. So werden regelmäßig Skikurse angeboten. Keineswegs bestünde aber nur Angebot für Anfänger. Ebenfalls gebe es seit mehreren Jahren eine Jugendgruppe, welche für Skirennen trainiert, zu Trainingswochenenden fährt und an Skirennen auch in den Alpen teilnimmt. In dieser wird neben dem Spaß auch der Wettkampfgedanke großgeschrieben, sodass mitunter schon an den Baden-Württembergischen Meisterschaften teilgenommen und diese sogar einmal gewonnen wurde. Ebenfalls kann der Club bereits fünf schwäbische Meister aufweisen.
Trotz des bisherigen Erfolges, dem großen Engagement und der großen Mitgliederzahl, macht die Zukunft dem ersten Vorsitzenden, der dem „Projekt Skiclub“ von Anfang an beiwohnt, dennoch gewisse Sorgen. Generell werde, so Löfflers Einschätzung, das Vereinsleben auf dem Land immer schwieriger. Auch seien einige tragende ehrenamtliche Mitarbeiter, wie auch Löffler selbst, mittlerweile in „einem Alter, in dem er das auch nicht mehr ewig macht“ und es ist unklar, wer diese Lücken dann füllen wird. Ein weiterer Punkt der ihn beschäftigt ist die Schneesicherheit und die erwarteten Folgen der globalen Erwärmung. Ob der Skisport auf der Alb angesichts der prognostizierten Erwärmung eine Zukunft hat?
Dennoch bleibt Löffler hoffnungsvoll. Die Begeisterung fürs Skifahren sei weiterhin groß, die Mitgliederzahlen hoch und mittlerweile hätten sich auch einige junge Leute gefunden, die sich im Skiclub bereits ehrenamtlich engagieren. Daher geht er stark davon aus, dass es für den Verein auch zukünftig weitergehen wird. Ich wünsche dem Skiclub Stetten dafür alles Gute und freue mich jedenfalls morgen dieses tolle Angebot nutzen zu können und endlich mal wieder die Skier anzuschnallen und loszufahren.
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