Hugo war spät auf. Jana war spät auf. Theresa und Thomas waren spät auf. Charly war spät auf. Sie alle haben sie erlebt, die knisternde Spannung, die man fühlt, wenn man nicht zwischen den eigenen vier Wänden und unter dem eigenen Dach über dem Kopf einschläft, sondern weit weg auf einer Reise.
Nur einmal angenommen, du würdest gerade nicht gemütlich in deinem Bett liegen oder heimlich unter der Schulbank im Internet scrollen. Stell dir nur einmal vor, du wärst stattdessen unterwegs in einer fremden Stadt und wohlmöglich sogar in einem anderen Land, und würdest spät auf nach einer Unterkunft für die Nacht suchen.
Hab Ihr euch schon einmal gefragt, wieso Ihr wirklich spät auf seid? Wieso Ihr nicht einfach um etwa einundzwanzig Uhr sagt: „Jetzt wäre doch der richtige Zeitpunkt, mich ins Bett zu legen“? Besonders wenn am nächsten Morgen früh der Wecker klingelt, erhält man plötzlich den Eindruck, das menschliche Dasein würde nichts Schöneres bereithalten als der Moment, in dem man sich sorglos und ohne einen klingelnden Wecker, einen ungeduldigen Lehrer oder eine wartende Arbeit schlafen legen darf. Seltsam nur, dass einem diese Gedanken abends, wenn man am ehesten die Möglichkeit hätte, höchst selten kommen.
Es war einmal eine Zeit, in der war ich spät auf. Sehr spät. Draußen vor dem Fenster schlug die Kirchturmuhr ins Dunkle, elf Mal, zwölf Mal, ein Mal. Ich, siebzehn Jahre alt und frei von jeglichem Zeitmanagement, saß über meinen Schreibtisch gebeugt, ohne die Glockenschläge zu beachten. Es gab, egal in welcher Nacht, genug für mich zu tun.
Daniel Krauss, André Schwämmlein und Jochen Engert sind spät auf. Sie hätten eigentlich alle Zeit der Welt, um zu schlafen, aber eine bestimmte Vision hindert sie daran. Die drei Jungs wollen unbedingt ein StartUp gründen.
Kaum zu glauben, aber es gab sie tatsächlich: eine Zeit, in der ich viele Nächte lang nicht spät auf war, obwohl ich eigentlich jeden Grund dazu gehabt hätte. Sie liegt noch nicht lange zurück, und eigentlich hätte sie zum ersten Mal seit langer Zeit vor allem eines beinhaltet: Freiheit.
C´est tarde dans la nuit, mais moi je suis encore éveillée. Je ne peux PAS DU TOUT dormir. Mais pourquoi?